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PCL86, SE -Pentode

Als ich das erste Mal bei Hrn. Damde in Saarbrücken war, bemerkte ich einen ECL82 PP Amp im Push&Pull Betrieb, Umschalter für Ultralinear und reinen Pentoden-Betrieb. Sicher bin ich mir nicht mehr, aber der Klang ist mir in den Ohren geblieben. ... kein High-End Gerät, eher aus der Produktion China, daneben noch ein 300b und ein paar Transen. ... Das Stück von Yello mit Shirley Bassey und 'The Ryhtm Divine' brach das Eis in Kürze an den Eckhörnen mit den großen Kugelwellenhörnern nebst BMS Treiber und dem Fostex Super-Hochtöner als 4-Wege Konzept. Vielleicht lag es daran, das der leicht süßliche Klang nebst Tiefe und Volumen hervorragend zu dem als Monitor durchgehenden Eckhorns super zur ECL82 passten, Leistung bedarf es hier nicht bei diesem Wirkungsgrad. Unfassbar ! 10 Jahre später ist es dann soweit. Nach guten Versuchen mit kleinen Ausgangsübertragern von TBT zb 10k mit der 1626 oder EL95 traute ich mich dann an die PCL86, von denen ich von 20 Jahren mal 10 Stk. gekauft hatte, .. ich werde es nicht bereuen :

Die konsequente Weiterführung meiner erworbenen Fähigkeiten mit Metallgehäusen und dem tollen Finish mit Hamarite -Farben führten zu einem schnuckeligen Ergebnis. .. Als Ausgangsübertrager schlummerte nich ein Hammond CSE125 in der Ecke, zu dem sich schnell noch ein zweiter fand, damals kostete er noch 34€, heute fast das Doppelte...aber nun gut ! Bis 70mA kann man diesen Teil betreiben mit 50Hz, bei weniger Leistung entsprechend tiefer, die PCL86 ist auf ca. 28mA eingestellt. Ig2 beträgt ca. 6mA. Kann man gut ablesen auf der Ua/Ia Grafik bei Ug2 =250V, ebenso Ua. Zudem liefert Hr. Borngräber gute Dienste auf seiner Webseite. Einfach mal 'googeln' ... Somit funktioniert der 10k Abgriff bei 8 Ohm am Hammond optimal und sorgt dafür, das man knapp an der Anodenverlustgrenze liegt und im weiteren eher flachen Verlauf nicht durch den 'roten Bereich' läuft. Eigentlich ist die PCL86 gegenüber der ECL86 eher für einen Arbeitspunkt um die 230V oder 200V gedacht. DIeses konnte ich aber durch die relative hohe Anzapfung 250V am Trafo sekundärseitig nicht erreichen, außer durch viel und hohe Siebwiderstände, das liegt nicht in meiner Natur, max 500-700 Ohm sollten in einem -C-R-C-R-C- nicht überschritten werden.

ECL86 nach Mullard (leicht modifiziert)

Anbei die Blaupause der Schaltung, die ich neben unzähligen anderen gefunden hatte... Mullard hat schon einen Namen und ich erinnere nur an den hervorragenden EF86 - EL84 Amp ! Lediglich der RK ist etwas höher gewählt, das der hier gewählte AP von 244V (250V-6.2V) nicht zu den 10k passen, da zu knapp an der Anodenverlustleitung 'gebaut'. Auch die Gegenkopplung habe ich exakt gewählt, nachdem ich ein wenig experimentiert hatte. Auch wählte ich Ra der Vorstufe mit 240k Ohm etwas höher für weniger Klirr und Verstärkung, wobei die Endstufe der PCL86 bereits mit 6V nahezu voll ausgesteuert wird, eigenltich lässt sich daraus fast schon ein Einröhrenamp bauen, ist man im Besitz von höchstempfindlichen Lautsprechern.

Hier nun der fertige AMP, nebst Blick ins 'Getriebe'. Viele Teile benötigt man nicht...

Der Klang ist herrlich offen und frisch, mit viel spritzigen Höhen, wie man es von kleinen Ausgangsübertragern kennt, sehr gute Detailwiedergabe und räumliche Staffelung von Instrumenten. Der Bass erstaulich tief und am Eckhorn richtig fett laut ... die Vinylscheibe ZZ-Top Raw lässt die Nachbarschaft erbeben...

Ein feiner, kleiner Amp in gelungener Optik, mehr braucht es nicht zum Musikhören. ...